Familienoffensive der Landesregierung ist Offensive gegen bewährte Strukturen

Veröffentlicht am 01.07.2005 in Allgemein

Die geplante Familienoffensive der Landesregierung ist eine Offensive gegen die Thüringer Kindertagesstättenstrukturen.

Um 50 Millionen Euro will die Landesregierung ihre Zuschüsse für Kindertagesstätten kürzen und durch eine monatliche Pauschale von 100 ¤ pro Kind ersetzen. Die Eltern sollen Geld in die Hand bekommen, das bisher den Kitas zugute kam. Sie sollen wählen, ob sie ihr Kind in die Kita schicken, von einer Tagesmutter betreuen lassen oder eben zu Hause behalten. Arme Eltern haben keine Wahl, sie werden das Geld nehmen und ihre Kinder zu Hause lassen. Die Integration behinderter Kinder und die frühe Förderung und Betreuung von Kleinstkindern findet in dem Konzept gar keine Erwähnung Den Kindertagesstätten wird die Hälfte der direkten Mittel gestrichen, die Folge werden steigende Elternbeiträge und sogar Schließungen sein. Das Konzept geht von einem altmodischen Familienbild aus, bei dem die Aufgabe der Frauen ausschließlich Heim, Herd und Kinder sind. Es liegen zwar noch keine konkreten gesetzlichen Veränderungen vor, jedoch ist aus den konzeptionellen Vorstellungen der Landesregierung mit den dargelegten Fördermodalitäten ersichtlich, dass höhere Belastungen auf die Kommunen zu kommen werden. Die Kommunen werden nicht mehr in der Lage sein, in der bisherigen Qualität und Quantität Betreuungsangebote aufrechtzuerhalten. Denn das Geld was die Eltern bekommen, wird dem Kommunalen Finanzausgleich entnommen. Den Kommunen werden unter Vortäuschung von Familienfreundlichkeit die Mittel entzogen. Nachdem das Land ankündigte die Verantwortung, damit ist in erster Linie die Finanzierung gemeint, für die Schulhorte den Kommunen zu übertragen, ist dieses Kuckucksei Familienoffensive der nächste schwere Schlag gegen die Thüringer Familien und Kommunen.

Doris Apel

 

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