Die Internationale

Die Internationale

Wacht auf, Verdammte dieser Erde, die stets man noch zum Hungern zwingt!
Das Recht, wie Glut im Kraterherde, nun mit Macht zum Durchbruch dringt!
Reinen Tisch macht mit den Bedrängern! Heer der Sklaven, wache auf!
Ein Nichts zu sein, tragt es nicht länger! Alles zu werden strömt zu Hauf!

Völker, hört die Signale! Auf zum letzten Gefecht!
Die Internationale erkämpft das Menschenrecht!
Völker, hört die Signale! Auf zum letzten Gefecht!
Die Internationale erkämpft das Menschenrecht!

Es rettet uns kein höhres Wesen, kein Gott, kein Kaiser noch Tribun.
Uns von den Ketten zu erlösen, können wir nur selber tun!
Leeres Wort: des Armen Rechte! Leeres Wort: des Reichen Pflicht!
Unmündig nennt man uns und Knechte, duldet die Schmach nun länger nicht!

In Stadt und Land, ihr Arbeitsleute, wir sind die stärkste der Partein.
Die Müßiggänger schiebt beiseite! Diese Welt muß unser sein!
Unser Blut nicht mehr den Raben und der nächtgen Geier Fraß!
Erst wenn wir sie vertrieben haben, scheint die Sonn‘ ohn Unterlaß!

Dem Morgenrot entgegen

Dem Morgenrot entgegen, ihr Kampfgenossen all!
Bald siegt ihr allerwegen, bald weicht der Feinde Wall!
Mit Macht heran und haltet Schritt! Arbeiterjugend? Will sie mit?
Wir sind die junge Garde des Proletariats!

Wir haben selbst erfahren der Arbeit Frongewalt
in düstren Kinderjahren und wurden früh schon alt.
Sie hat an unserm Fuß geklirrt, die Kette, die nur schwerer wird.
Wach auf, du junge Garde des Proletariats!

Die Arbeit kann uns lehren und lehrte uns die Kraft,
den Reichtum zu vermehren, der uns're Armut schafft.
Nun wird die Kraft, von uns erkannt, die starke Waffe uns'rer Hand!
Schlag zu, du junge Garde des Proletariats.

Wir reichen euch die Hände, Genossen all, zum Bund!
Des Kampfes sei kein Ende, eh' nicht im weiten Rund
der Arbeit freies Volk gesiegt und jeder Feind am Boden liegt.
Vorwärts, du junge Garde des Proletariats!

Rennsteiglied

Ich wandre ja so gerne am Rennsteig durch das Land,
den Beutel auf dem Rücken,
die Klampfe in der Hand.
Ich bin ein lustger Wandersmann,
so völlig unbeschwert.
Mein Lied erklingt durch Busch und Tann,
das jeder gerne hört!

Diesen Weg auf den Höhen bin ich oft gegangen, Vöglein sangen Lieder,
Bin ich weit in der Welt habe ich verlangen Thüringer Wald nur nach dir.

Durch Buchen, Fichten, Tannen so schreit ich in den Tag,
Begegne vielen Freunden,
sie sind von meinem Schlag.
Ich jodle Lustig in das Tal,
das Echo bringt’s zurück.
Den Rennsteig gibt’s ja nur einmal und nur ein Wanderglück!

Diesen Weg auf den Höhen bin ich oft gegangen, Vöglein sangen Lieder,
Bin ich weit in der Welt habe ich verlangen Thüringer Wald nur nach dir.

An silberklaren Bächen sich manches Mühlrad dreht.
Da rast ich, wenn die Sonne so glutrot untergeht.
Ich bleib solang es mir gefällt und ruf’ es allen zu,
am schönsten Plätzchen dieser Welt, da find ich meine Ruh!

Diesen Weg auf den Höhen bin ich oft gegangen, Vöglein sangen Lieder,
Bin ich weit in der Welt habe ich verlangen Thüringer Wald nur nach dir.

Wann wir schreiten Seit’ an Seit’

1. Wann wir schreiten Seit’ an Seit’ und die alten Lieder singen, und die Wälder widerklingen, fühlen wir, es muß gelingen: Mit uns zieht die neue Zeit, Mit uns zieht die neue Zeit.

2. Eine Woche Hammerschlag, eine Woche Häuserquadern zittern noch in unsern Adern; aber keiner wagt zu hadern! Herrlich lacht der Sonnentag, herrlich lacht der Sonnentag.

3. Birkengrün und Saatengrün: Wie mit bittender Gebärde hält die alte Mutter Erde, daß der Mensch ihr eigen werde, ihm die vollen Hände hin, ihm die vollen Hände hin.

4. Mann und Weib und Weib und Mann sind nicht Wasser mehr und Feuer. Um die Leiber legt ein neuer Frieden sich, wir blicken freier, Mann und Weib, uns fürder an, Mann und Weib, uns fürder an,

5. Wann wir schreiten Seit’ an Seit’ und die alten Lieder singen, und die Wälder widerklingen, fühlen wir, es muß gelingen: Mit uns zieht die neue Zeit, Mit uns zieht die neue Zeit.

Brüder zur Sonne, zur Freiheit,

Brüder, zur Sonne, zur Freiheit, Brüder zum Lichte empor. Hell aus dem dunklen Vergangnen leuchtet die Zukunft hervor. Seht nur den Zug der Millionen endlos aus Nächtigem Quillt, bis eurer Sehnsucht Verlangen Himmel und Nacht überschwillt.Brüder, in eins nun die Hände, Brüder das Sterben verlacht: Ewig der Sklaverei ein Ende, heilig die letzte Schlacht.

Sah ein Knab' ein Röslein steh'n

1.
Sah ein Knab' ein Röslein steh'n, Röslein auf der Heiden, war so jung und war morgenschön lief er schnell es nah zu seh'n, sah's mit vielen Freuden.
Röslein, Röslein, Röslein rot, Röslein auf der Heiden!

2.
Knabe sprach: Ich breche dich, Röslein auf der Heiden. Röslein sprach: Ich steche dich, daß du ewig denkst an mich, und ich will's nicht leiden.
Röslein, Röslein, Röslein rot, Röslein auf der Heiden!

3.
Und der wilde Knabe brach 's Röslein auf der Heiden, Röslein wehrte sich und stach, half ihm doch kein Weh und Ach, mußt es eben leiden. Röslein, Röslein, Röslein rot, Röslein auf der Heiden!

Der Steiger - Das Lied der Bergleute

Glückauf, Glückauf; der Steiger kommt; und er hat sein helles Licht bei der Nacht, und er hat sein helles Licht bei der Nacht; schon angezünd´t, schon angezünd´t.

Hats angezünd´t, hats angezünd´t; es wirft seinen Schein; und damit so fahren wir bei der Nacht, und damit so fahren wir bei der Nacht; ins Bergwerk ein, ins Bergwerk ein.

Ins Bergwerk ein, ins Bergwerk ein; wo die Bergleut sein, ja sein; die da graben ja das Silber und das Gold bei der Nacht, die da graben ja das Silber und das Gold bei der Nacht; aus Felsgestein, aus Felsgestein.

Der eine gräbt das Silber (Silber, Silber), der andre gräbt das Gold (ja das Gold); doch dem schwarzbraunen Mägdelein bei der Nacht, doch dem schwarzbraunen Mägdelein bei der Nacht; dem sein Sie hold, dem sein Sie hold.

Ade Ade, Ade Ade; Herzliebste Mein; Und da drunten in dem tiefen finstern Schacht bei der Nacht, und da drunten in dem tiefen finstern Schacht bei der Nacht; da denk ich dein, da denk ich dein.

Und kehr Ich heim, und kehr ich heim; zur Liebsten mein, ja mein; dan erschallet des Bergmanns Gruß bei der Nacht, dann erschallet des Bergmanns Gruß bei der Nacht; Glückauf Glückauf, Glückauf Glückauf.


Die Strophe der Bergleute:

Wir Bergleut seins, seins kreuzbrave Leut! denn wir tragen ja das Leder vor dem Arsch bei der Nacht, denn wir tragen ja das Leder vor dem Arsch bei der Nacht; und saufen Schnaps, und saufen Schnaps.

Die Strophe der Hüttenleute:

Wir Hüttenleut seins, seins kreuzbrave Leut! denn wir tragen ja das Leder vor dem Bauch bei der Nacht, denn wir tragen ja das Leder vor dem Bauch bei der Nacht; und saufen´s auch, und saufen´s auch.

Die Strophe der Markscheider:

Wir Markscheider seins, seins kreuzbrave Leut! denn wir messen in dem Schacht, daß der Beggeist drüber lacht, denn wir messen in dem Schacht, daß der Beggeist drüber lacht; und saufen´s auch, und saufens auch.

Die Strophe der Maschinenbauer:

Wir Maschinenbauer seins, seins kreuzbrave Leut! denn wir bauen die Maschinen, die der Bierhersellung dienen, denn wir bauen die Maschinen, die der Bierhersellung dienen; und saufen´s auch, und saufens auch.

Die Strophe der Abfallentsorger:

Wir Abfallentsorger seins, seins kreuzbrave Leut! denn wir saufen nur das Beste, und entsorgen dann die Reste, denn wir saufen nur das Beste, und entsorgen dann die Reste; und saufen´s auch, und saufens auch.

Die Strophe der Wirtschaftswissenschaftler:

Wir Wiwi´leut seins, seins kreuzbrave Leut! denn wir fälschen die Bilanzen, und vermehren die Finanzen, denn wir fälschen die Bilanzen, und vermehren die Finanzen; und saufen´s auch, und saufens auch.

Die Strophe der Tagebauer:

Wir Tagebauer seins, seins kreuzbrave Leut! denn wir baggern Sand und Kohle und vertragen Alkohole, denn wir baggern Sand und Kohle und vertragen Alkohole; und saufen´s auch, und saufens auch.


Die Strophe der Tiefbohrer:

Wir Tiefbohrer seins, seins kreuzbrave Leut! denn wir schieben das Gestänge in die ölverschmierten Gänge, denn wir schieben das Gestänge in die ölverschmierten Gänge; und saufen´s auch, und saufens auch.

Die Strophe der Metallurgen:

Wir Metallogen seins, seins kreuzbrave Leut! denn wir polieren unsere Schliffe, und beätzen sie mit Schiffe, denn wir polieren unsere Schliffe, und beätzen sie mit Schiffe und saufen´s auch, und saufens auch.

Die Strophe der Metallformer:

Wir Metallformer seins, seins kreuzbrave Leut! denn wir walzen und wir klopfen, und vertragen manchen Tropfen, denn wir walzen und wir klopfen, und vertragen manchen Tropfen; und saufen´s auch, und saufens auch.

Die Strophe der Physiker:

Wir Physiker seins, seins kreuzbrave Leut! denn wir kratzen an den Röhren um den Westempfang zu stören, denn wir kratzen an den Röhren um den Westempfang zu stören; und saufen´s auch, und saufens auch.

Die Strophe der Chemiker:

Wir Chemiker seins, seins kreuzbrave Leut! denn wir machen aus der Kohle Schaps und andere Alkohole, denn wir machen aus der Kohle Schaps und andere Alkohole; und saufen´s auch, und saufens auch.

Die Strophe der Mathematiker:

Wir Mathematiker seins, seins kreuzbrave Leut! denn wir lernen integrieren um die Mädels verführen, denn wir lernen integrieren um die Mädels verführen; und saufen´s auch, und saufens auch.

Die Strophe der Elektriker:

Wir Elekriker seins, seins kreuzbrave Leut! denn wir machen mit viel Liebe öfter Kurzschluss im Getriebe, denn wir machen mit viel Liebe öfter Kurzschluss im Getriebe; und saufen´s auch, und saufens auch.

Die Strophe der Mechaniker:

Wir Mechaniker seins, seins kreuzbrave Leut! denn wir belasten kleine Balken, um die Studiker zu halten, denn wir belasten kleine Balken, um die Studiker zu halten; und saufen´s auch, und saufens auch.

Die Strophe der Gesellschaftswissenschaftler:

Wir Gewi-Leut seins, seins kreuzbrave Leut! denn wir lesen Marx und Engels, sind auch sonst recht brave Bengels, denn wir lesen Marx und Engels, sind auch sonst recht brave Bengels; und saufen´s auch, und saufens auch.

Die Strophe der Philosophen:

Wir Philosophen seins, seins kreuzbrave Leut! denn wir wollen definieren, was wir selber nicht kapieren, seins kreuzbrave Leut; denn wir wollen definieren, was wir selber nicht kapieren; und saufen´s auch, und saufens auch.

Die Strophe der Ökonomen:

Wir Ökonomen seins, seins kreuzbrave Leut! denn wir kurbeln frisch und munter, unsre Wirtschaft rauf und runter, denn wir kurbeln frisch und munter, unsre Wirtschaft rauf und runter; und saufen´s auch, und saufens auch.

Die Strophe der Mediziner:

Wir Mediziner seins, seins kreuzbrave Leut! denn wir wühlen in den Därmen, um die Hände uns zu wärmen, denn wir wühlen in den Därmen, um die Hände uns zu wärmen; und saufen´s auch, und saufens auch.

Die Strophe der Apotheker:

Wir Apotheker seins, seins kreuzbrave Leut! denn wir drehen unsre Pillen, um die Embryos zu killen, denn wir drehen unsre Pillen, um die Embryos zu killen; und saufen´s auch, und saufens auch.

Die Strophe der Professoren:

Wir Professoren seins, seins kreuzbrave Leut! denn wir beziehen hohe Renten und bescheißen die Studenten, denn wir beziehen hohe Renten und bescheißen die Studenten; und saufen´s auch, und saufens auch.

Die Strophe der Assistenten:

Wir Assistenten seins, seins kreuzbrave Leut! denn wir beziehen kleine Löhne, aber spucken große Töne, denn wir beziehen kleine Löhne, aber spucken große Töne; und saufen´s auch, und saufens auch.

Die Strophe der Studenten:
Wir Studenten seins, seins kreuzbrave Leut! denn wir ziehen durch die Städtchen, und verführen alle Mädchen, denn wir ziehen durch die Städtchen, und verführen alle Mädchen; und saufen´s auch, und saufens auch.

Die Strophe der Jungfrauen:

Wir Jungfraun seins, seins kreuzbrave Leut! denn wir haben straffe Brüste, und vermehren die Gelüste, denn wir haben straffe Brüste, und vermehren die Gelüste; und saufen´s auch, und saufens auch.

Die Strophe Hausfrauen:

Wir Hausfrauen seins, seins kreuzbrave Leut! denn wir hacken Petersilie und vermehren die Familie, denn wir hacken Petersilie und vermehren die Familie; und saufen´s auch, und saufens auch.

Die Strophe der andren Leut:

Wir anderen Leut, seins kreuzbrave Leut; denn wir tragen zwar kein Leder aber saufen tut ein jeder, denn wir tragen zwar kein Leder aber saufen tut ein jeder; und saufen´s auch, und saufens au