Unser Theater darf nicht sterben

Veröffentlicht am 10.08.2006 in Bildung & Kultur

10 Mio Euro will das Land Thüringen ab dem Jahr 2009 bei der Theaterförderung kürzen. Davon soll allein 3.5 Mio Euro die Theater Nordhausen/Lohorchester Sondershausen GmbH schultern. 70 % weniger Förderung vom Land können die Gesellschafter Stadt Nordhausen, Landkreis Nordhausen, Stadt Sondershausen und Kyffhäuserkreis nicht kompensieren. Das Theater steht vor dem Aus.

1917 ? der erste Weltkrieg tobt. Das Volk hungert. Das Theater in Nordhausen wird in dieser schweren Zeit eröffnet. Am 3. und 4. April 1945 wird die Stadt Nordhausen durch amerikanische Bomben zerstört. Nordhausens Zentrum liegt in Schutt und Asche, auch das Theater ist sehr stark beschädigt. 1947, die Trümmer sind noch nicht vollends beseitigt, der Wiederaufbau der Stadt in den Anfängen, wird das Theater wieder eröffnet. 2006 ? dieses Land ist reich, wir leben seit über 60 Jahren in Frieden und unter diesen weitaus besseren Bedingungen soll das Theater sterben?

Es ist unakzeptabel und vom zuständigen Ministerium instinktlos und zudem diskriminierend, denn mit 3,64 ¤ bekommen wir mit Abstand die geringste Prokopf-Förderung in Thüringen. Das ist ein politisches Signal aus Erfurt, das so keinesfalls hingenommen werden darf.
Wir müssen um unser Theater kämpfen!
Das Theater ist für unsere Region nicht nur wichtig als Kulturstätte sondern auch als Standortfaktor für sich ansiedelnde Unternehmen. Thüringen lebt in einem nicht zu unterschätzenden Maße von seiner Kulturgeschichte und dem Tourismus. Wir dürfen nicht zulassen, dass uns der Ast abgesägt wird, auf dem wir sitzen.
Eine Abstimmung im Thüringer Landtag wird es dazu voraussichtlich erst im Herbst 2007 geben. Im Doppelhaushalt 2008/2009 werden die gekürzten Theaterzuschüsse zur Abstimmung kommen. Bis dahin gibt es noch viel zu tun , um ein Umdenken bei der Landesregierung zu bewirken.

Doris Apel

 

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